Die Multiband-Apparatur besteht aus Brackets, Drahtbögen, Metallbändern und zusätzlich installierten Federn oder Gummis. Beim Bracket handelt es sich um einen Riegel aus Stahl, Keramik oder Kunststoff. Aus ästhetischen Gründen wird er meist in Zahnfarbe gefertigt. Er wird direkt auf den vorher versiegelten Zahn geklebt, um dort den erforderlichen Druck auszuüben. Dadurch lassen sich einzelne Zähne drehen, aufrichten oder in Lücken verschieben.
Durch den Riegel verläuft ein unterschiedlich starker Drahtbogen, der normalerweise aus einer Titanlegierung besteht. Dieser elastische Bogen wird mit sogenannten Ligaturen stabilisiert und gewährleistet eine schonende Bewegung der Zähne. Der Druck oder die Zugkraft auf die Zähne kann individuell und präzise dosiert werden.
Der Drahtbogen mit Metallbändern, an denen zusätzliche Komponenten angebracht werden können, wird beim Einsetzen der Spange an den ersten großen Backenzähnen befestigt. Kreuz-, Vor- oder Überbiss lassen sich zum Beispiel mit Hilfe von Gummis, die an der festen Apparatur zwischen Ober- und Unterkiefer installiert werden, regulieren.
Die Behandlung mit der Multiband-Apparatur verläuft in verschiedenen Phasen:
- Bei der Nivellierung werden die Zähne auf eine Ebene geführt,
- in der Kontraktionsphase werden sie in vorhandene Lücken bewegt,
- während der Justierung wird die Stellung der Zahnreihen zueinander optimiert.
Bei der 3D-Wilson-Apparatur handelt es sich um ein sogenanntes Distalisationsgerät, das die Zähne nach hinten bewegt. Dadurch ist diese Apparatur für die Korrektur eines Deckbisses besonders geeignet. Da im Seitenzahnbereich meist ausreichender Platz geschaffen werden kann, ist das Ziehen von Zähnen in der Regel nicht erforderlich.
Bei der Lingualtechnik werden die Brackets auf die Innenseite der Zähne geklebt. Die Spange ist somit von außen zwar nicht sichtbar, allerdings ist eine präzise Einstellung der Brackets hierbei erheblich erschwert. Außerdem dauert eine kieferorthopädische Therapie mit der Lingualtechnik länger als bei anderen festsitzenden Apparaturen.
Eine Weitung des Oberkiefers kann durch eine Gaumennahterweiterungsapparatur erzielt werden, bevor die Gaumennaht mit Vollendung des 17. Lebensjahres verknöchert. Durch die Gaumennahterweiterung wird auf dem Zahnbogen des Oberkiefers mit entsprechender Dehnung Platz geschaffen, um Zähne einzugliedern. Diese Apparatur muss mit einem speziellen Schlüssel in regelmäßigen Abständen nachgestellt werden.
Bei ausgeprägtem Platzmangel lässt sich mit einer Distraktionsapparatur auf den Zahnbögen das Ziehen einzelner Zähne verhindern. Um die Apparatur einsetzen zu können, muss der Kieferknochen chirurgisch getrennt werden. Mit Hilfe einer Verstellschraube, die regelmäßig weitergedreht wird, lassen sich die beiden Knochenhälften auseinanderziehen. In dem stets breiter werdenden Spalt kann sich nach und nach neues Knochengewebe bilden, wodurch der Zahnbogen erweitert wird.
Beim sogenannten Headgear werden besonders starke Kräfte auf den Kiefer ausgeübt, wodurch sich Backenzähne nach hinten verlagern oder rotieren lassen. Bei dieser Apparatur handelt es sich um eine Außenspange an Kopf und Nacken, die aus einer Kopfkappe, einem Nackenriemen und einem Metallbügel besteht. Allerdings wird beim Headgear sowohl das Wachstum im Oberkiefer gehemmt als auch die Nasenatmung behindert. Die Eingewöhnungsphase ist außerdem teilweise mit erheblichen Schmerzen verbunden und die ästhetische Einschränkung für den Patienten sehr belastend. Da die Spange nur einen mäßigen Tragekomfort aufweist, ist die Anwendung des Headgears sehr umstritten.