Wenn auf dem Kieferbogen zu viel Platz vorhanden ist, kann dies zweierlei Ursachen haben: Es liegt eine sogenannte Aplasie vor, bei der einige Zähne nicht angelegt sind, oder eine sogenannte Protrusion, bei der die oberen Frontzähne vorgekippt und somit „aufgefächert“ sind.

In beiden Fällen stehen die einzelnen Zähne nicht in direktem Kontakt mit ihren Nachbarzähnen und können sich somit beim Kauen nicht gegenseitig stützen. Dies kann im Extremfall auch Lispeln oder andere Sprachfehler zur Folge haben.

Besteht eine deutliche Lücke zwischen den mittleren Schneidezähnen, spricht man von einem Diastema. Diese erblich bedingte Zahnfehlstellung tritt meist im Oberkiefer und eher selten im Unterkiefer auf und ist auf ein zu tief ansetzendes Lippenbändchen zurückzuführen.

Liegt ein Zahnengstand vor, kommt es zu Überlappungen und Verschiebungen der Zähne. Ein Zahnengstand bringt immer erschwerte Hygienebedingungen mit sich und wird entweder durch einen zu kleinen Kiefer oder zu große Zähne (Makrodontie) verursacht.

Sind die oberen Schneidezähne nach innen geneigt, spricht man von einem Deckbiss. Die unteren Frontzähne sind dann meist kaum sichtbar, da sie weit hinter den oberen Schneidezähnen stehen.

Beim sogenannten Kreuzbiss unterscheidet man zwischen dem frontalen und dem seitlichen sowie dem einseitigen und beidseitigen Kreuzbiss. Hier liegt entweder ein zu schmaler Ober- oder ein zu breiter Unterkiefer vor oder eine „Kieferschwenkung“. Die Zähne auf dem unteren Kieferkamm beißen in diesem Fall vor jene auf dem oberen Kamm.